Haltepunkt 1- Rund um den Gailtaler Dom
Stein 1 - Löwe von der Kellerwand
Den Namen verdankt der Kalkblock seinem Aussehen, denn er erinnert an einen rucksacktragenden Löwen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man grüne Kupfervererzungen. Der rund 30 kg schwere Stein wurde 2014 in der Kellerwand gefunden. Er hat sich in einem extrem flachen warmen Meer vor rund 380 Millionen Jahren mit Hilfe von Algen gebildet. An der Bildung von Kalkgestein sind häufig Organismen beteiligt. Die Algen wandelten in Wasser gelösten Kalk zu festen Kalkfilmen um, die den Stein nach und nach aufbauten.
Stein 2 - Ammoniten - Zeugnisse der Eiszeit
Dieser auffällige Kalksteinblock wurde 2010 in Laas geborgen. Er dokumentiert eindrucksvoll den Weg des Inlandgletschers der letzten Eiszeit, denn das eigentliche Vorkommensgebiet des Kalksteins liegt in den Lienzer Dolomiten. Von dort transportierte der damalige Gletscher den Stein über den Gailberg nach Laas, als er ins Gailtal - die Wasserscheide überwindend - überfloss. Sehr gut erkennbar sind im 180 Millionen Jahre alten Block dezimetergroße Ammoniten, heute ausgestorbene Meeresbewohner.
Stein 3 - Versteinerter Baum vom Äquator
Dieser 285 Millionen Jahre alte versteinerte Baumstamm wurde oberhalb des heutigen Laaser Krankenhauses in den 1960er Jahren im Laaser Wald geborgen. Er ist nicht der längste, aber der mächtigste Baumstamm der je in der sogenannten Laas-Formation gefunden wurde. In dieser Gesteinsformation wurden auch fossile Fährten von sechs verschiedenen Ursauriern, Trockenrisse, Wellenrippel, Abdrücke von Krebsen u.v.m. entdeckt. Alle diese Funde charakterisieren den damaligen Lebensraum als eine stark belebte Aulandschaft in Äquatornähe, die mehrere hundert Kilometer vom Meer entfernt im Landesinneren lag.
Haltepunkt 2 – Rathaus
Stein 1 - Orthoceren (Geradhörner)- Gigantische Meeresbewohner
Der fast 200 kg schwere Kalkblock wurde 1987 von der Südseite des Rauchkofels aus rund 2.100 m Höhe mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen. Im rund 400 Millionen Jahre alten Stein sind mehrere Gehäuse längst ausgestorbener Orthoceren zu sehen. Diese Meeresbewohner waren bis zu 10 Meter lange Vorfahren der heutigen Tintenfische. Das größte je im Geopark Karnische Alpen gefundene Gehäuse von 65 Zentimetern Länge durchzieht quer den vor Ihnen liegenden Stein.
Stein 2 - Ursaurier - Die ersten Landbewohner
Diese Gesteinsplatte mit fossilen Fährtenabdrücken von Ursauriern wurde Ende der 1970er Jahre im Kötschacher Berg geborgen. Die 285 Millionen Jahre alten Fährten stammen von bis zu drei Meter langen gedrungenen Tieren (Diadectomorphe). Sie waren Pflanzenfresser. Von besonderer Bedeutung sind die Fährten, weil sie das Bindeglied zwischen Amphibien und Reptilien darstellen. Die Fährten sind der einzige Nachweis dieser Tiere im gesamten Alpenraum.
Haltepunkt 3 – An der Gail
Stein 1 - Netzkalke - eine auffallende Struktur
Dieser Kalkblock entstammt Bergsturzmaterial von der Unteren Bischofalm. Das Gestein entstand aus einem tonreichen Kalkschlamm, der sich vor rund 390 Mio. Jahren in Meerestiefen von über 100 Metern ablagerte und nur mikroskopisch kleine Fossilien enthält. Im Zuge der Verfestigung des Kalkschlamms ummantelten die dunkleren Tonteilchen die helleren Kalkkerne, was die auffallende netzartige Struktur bewirkte. Nach seinem Hauptvorkommensgebiet in den Karnischen Alpen wird der Netzkalk in der Region als Findenig-Formation bezeichnet.
Stein 2 - Gailtaler „Juwelen“
Der Gesteinsblock stammt aus der Gailschlucht des Lesachtals und gehört zum sogenannten Gailtalkristallin. Die Gesteine des Gailtalkristallins wurden vor rund 320 Millionen Jahren von der variszischen Gebirgsbildung weit stärker erfasst als die Karnischen Alpen und in große Tiefen versenkt. Dabei wurden die Fossilien zerstört, gleichzeitig aber neue Minerale wie Granate und Staurolithe gebildet. Beide finden als Schmucksteine Verwendung. Besonders die bis fünf Zentimeter langen Staurolithe sind für Kärnten außergewöhnlich. Die knolligen weißen Quarze und die büscheligen Biotite kristallisierten erst später in Klüften aus.
Stein 3 - Mühlsteine aus dem Kötschacher Berg
Dieser für die Region typische rote Gesteinsblock besitzt wegen seiner Quarzeinschlüsse eine außerordentliche Härte. Deswegen wurde er als Mühlstein verwendet. Die roten Gesteine im Kötschacher Berg kommen in zwei Formen vor. Die 285 Millionen Jahre alten Gesteine der Laas-Formation sind fossilreich und zeigen Komponenten aus dem Gailtalkristallin, weil sie Erosionsmaterial desselben darstellen. Die jüngere Gröden-Formation besitzt hingegen vulkanische Einschlüsse und zeugt von einstigem Vulkanismus.
Haltepunkt 4 – Mauthen Zentrum
Marktstein von Mauthen
Der Marktstein zählt zu den geschützten Denkmälern Kärntens. Der achteckige Steinpfeiler mit kugelförmigem Aussatz diente zur Aufrichtung der Marktfreyung, aber auch als Pranger.
Haltepunkt 5 – Waldbad
Stein 1 - Korallenriff - Zeugnis tropischer Meere
Dieser mehr als 4 Tonnen schwere Kalkblock wurde 2006 in der Nähe der Maria Schnee Kirche in Mauthen entdeckt. Sehr wahrscheinlich stammt er aus der Kellerwand, von wo er mit dem Gletscher der letzten Eiszeit Richtung Mauthen transportiert wurde. Der riesige Block besteht aus Korallen der ausgestorbenen Gattung Favosites, die weit verzweigte Kolonien aus Kalkröhren bildeten, in denen die einzelnen Polypen lebten. Der Korallenstock war Teil eines Riffes eines tropischen Meeres, das sich vor rund 380 Millionen Jahren im westlichen Plöckengebiet ausgebreitet hatte.
Stein 2 - Korallenriff unbekannter Herkunft
Dieser 630 kg schwere Kalkblock mit seinen auffallend fransigen Fossilien wurde 2010 in der Mauthner Klamm entdeckt. Aus dieser Klamm konnte er dank des Einsatzes vieler Ehrenamtlicher und eines Hubschraubers ausgeflogen werden. Die Fossilien sind zwar sehr auffallend, waren aber trotz eingehender wissenschaftlicher Arbeit schwierig zu bestimmen. Die Wissenschafter einigten sich schlussendlich auf fossile Korallen der Gattung Hillaepora. Sie formten Kolonien und waren riffbildend. Der wahre Herkunftsort des Gesteinsblocks ist bis heute nicht bekannt, vermutet wird die Kellerwand.
Stein 3 - Orthoceren - Rückwärtsschwimmer
Der Kalkblock wurde vom Valentinbach angeschwemmt und 2015 geborgen. Der bunte Stein zeigt Gehäuse ausgestorbener Orthoceren in ihrer für die Karnischen Alpen häufigen Länge von etwa zehn Zentimetern. Ihr spitzkonisches Gehäuse bestand aus gasgefüllten Kammern, über die das Tier sein Sinken und Steigen im Wasser regulierte. Am offenen Ende des Gehäuses ragte ein Kopf mit Fangarmen heraus, die aber nicht der Fortbewegung dienten. Diese erfolgte nach dem Rückstoßprinzip. Dazu pressten die Tiere aufgenommenes Wasser mit hohen Druck aus, so dass sie rückwärts davon schossen.
Haltepunkt 6 – Alpencamp
Tabaluga in Wetzmann
Der bizarre Stein beim Alpencamp lässt sofort an den kleinen grünen Drachen Tabaluga denken. Tatsächlich handelt es sich um einen fossilreichen, durch Niederschläge sehr stark verwitterten Kalkstein.
Haltepunkt 7 – Hammerle
Pochstein
Dieser kolossale Stein wurde in Mauthen im „Hammerle“ gefunden. Mit einem am Stein befestigten Holztram diente er in den einstigen Hammerwerken vermutlich als Hammer zum Brechen von Gestein.