Über die Entstehung der Kirche in St. Steben rankt sich eine Sage. In den Dörfern um den Pressegger See wütete vor langer Zeit die Ruhr und die Bewohner des Gailtales planten aus diesem Grund die Errichtung einer Kirche. Bei den Arbeiten am ursprünglich geplanten Standort im Förolacher Moos ereigneten sich jedoch laufend Unfälle.
Man glaubte daher, dass der gewählte Bauplatz doch nicht der richtige sei und suchte nach einem anderen Standort. Diesen fand man dann auf einem Felsvorsprung oberhalb von Köstendorf und Förolach. Ein Ziegenhirte hatte dort blutige Sägespäne entdeckt, die zweifellos von der Baustelle im Förolacher Moos stammten.
Die Bevölkerung war überzeugt, dass dies ein Fingerzeig Gottes sei und baute die Kirche auf dem Platz, wo die blutbefleckten Späne lagen. Nach Fertigstellung der Kirche sollen in diesem Gebiet keine Menschen mehr an der Ruhr gestorben sein.
St. Steben ist auch ein bekannter Wallfahrtsort. Ledige Burschen und Mädchen, die am Ostermontag den Gottesdienst dort besuchen und um einen Ehepartner beten, sollen angeblich bald danach die Ehe schließen können.
Vor mehr als drei Jahrzehnten befand sich auf diesem schönen Aussichtspunkt noch ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude, wo lange Zeit die Familie Steiner lebte. Sie war mit der Feuerwache für die umliegenden Ortschaften betraut und nahm im Brandfalle die Alarmierung durch das Läuten der Kirchenglocken vor.
Durch die Erdbeben im Jahre 1976 wurden die Kirche sowie das benachbarte Objekt stark beschädigt. Die Kirche musste bis zu der 1982 erfolgten Sanierung gesperrt bleiben. Eine Instandsetzung des zum Teil eingestürzten Wohn- und Wirtschaftsgebäudes war leider nicht mehr möglich.
An dieser Stelle hat der Architekt DI Werner Moritsch aus St. Stefan im Gailtal ein wunderschönes Bauernhaus errichtet.